Praxisbericht: Energetische Modernisierung der KFZ-Halle Vogel

Bernd Vogel steht in seiner 500 m² großen KFZ-Halle in Gütersloh-Avenwedde (Baujahr 1985, Leichtbauhalle, 5 m hoch) und schaut auf die alte Gasrechnung. Rund 5.000 m³ Gasverbrauch im Jahr schlagen zu Buche – das entspricht etwa 50.000 kWh Wärme und knapp 10 Tonnen CO₂. Geheizt wird die Halle über betagte Gas-Infrarot-Dunkelstrahler in 4 m Höhe. Gleichzeitig sorgen alte Leuchtstoffröhren dafür, dass es in der Werkstatt hell – aber eben nicht effizient – ist. „Da muss was passieren!“, denkt sich Herr Vogel. Er möchte modernisieren: Energie sparen, möglichst mit Direkt-Zuschüssen finanziert, und die Investitionen in spätestens 15 Jahren amortisiert haben. Im folgenden Bericht begleiten wir Bernd Vogel bei der Suche nach sinnvollen Maßnahmen, vergleichen die Heizungsoptionen und lotsen ihn durch den Förderdschungel 2025. Am Ende steht ein Maßnahmenpaket mit Kosten, Förderung und Wirtschaftlichkeit – verständlich und praxisnah für Handwerksbetriebe.

Ausgangslage und Herausforderungen

Die Halle von Bernd Vogel ist typisch für die 80er Jahre: kaum gedämmt (Wände und Dach sind in Leichtbauweise ausgeführt), große Tore, und eine Deckenhöhe, bei der warme Luft gerne unter dem Dach hängt. Die Gas-Dunkelstrahler heizen zwar direkt durch Infrarotstrahlung, doch ihre Technik ist in die Jahre gekommen. 5.000 m³ Erdgas im Jahr entsprechen Heizkosten von grob 5.000 € (bei etwa 1 € pro m³ Gas) – Tendenz steigend durch CO₂-Preis. Zudem sind die alten Lampen Stromfresser und tragen mit ihrer Abwärme minimal zur Hallenheizung bei. Bernd Vogel hat also zwei große Ansatzpunkte: die Heizung und die Beleuchtung. Außerdem ließe sich die große Dachfläche für eine Photovoltaik-Anlage (PV) nutzen, um Stromkosten zu senken. Weitere Optionen wären Dämmmaßnahmen an Dach oder Wänden und Verbesserungen an Toren oder Lüftung. Wichtig ist ihm: Jede Maßnahme muss wirtschaftlich sein – Zielgröße sind <15 Jahre Amortisationszeit. Und: Lieber Zuschüsse als Kredite.

Schauen wir uns die möglichen Maßnahmen im Detail an.

Mögliche Maßnahmen zur Energieeffizienz

1. Beleuchtungsmodernisierung (LED): Die Hallenbeleuchtung auf LED-Technik umzurüsten, ist meist der einfachste Schritt. Moderne LED-Hallenstrahler sparen bis zu 50 % der Stromkosten gegenüber alten Quecksilberdampflampen oder Leuchtstoffröhren. Nebenbei verbessern sie die Lichtqualität (helleres, flackerfreies Licht) und halten viel länger, was Wartung spart. In Vogels Werkstatt könnten z.B. alte 2×58 W Leuchtstofflampen durch LED-Highbays ersetzt werden. Die Investition läge grob bei 10.000 € (für ca. 20 Leuchten inkl. Montage). Der Stromverbrauch der Beleuchtung würde etwa halbiert – Herr Vogel könnte jährlich rund 5.000 kWh Strom einsparen, das sind bei 0,30 €/kWh ungefähr 1.500 € weniger Stromkosten pro Jahr. Eine BEG-Förderung des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unterstützt solche Umrüstungen mit 15 % Zuschuss auf die Investitionskosten. Voraussetzung: Die Halle ist kein Neubau (die Anlagen sind älter als 5 Jahre) und ein Energie-Effizienz-Experte ist eingebundenlicht.de. Herr Vogel würde also ~1.500 € Zuschuss erhalten, nur ~8.500 € selbst tragen und hätte die Beleuchtung in ca. 6 Jahren amortisiert. Klingt gut – die LED-Umrüstung ist quasi ein „no-brainer“.

2. Photovoltaik auf dem Hallendach: Die 500 m² Dachfläche schreien förmlich nach Solarstrom. Eine PV-Anlage z.B. mit 50 kWp Leistung lässt sich dort installieren, was jährlich rund 50.000 kWh Strom erzeugen kann (in Gütersloh etwa 1.000 kWh pro kWp). Damit könnte Herr Vogel seinen eigenen Strombedarf decken – Beleuchtung, Maschinen, Büros – und überschüssigen Strom ins Netz einspeisen. Angenommen, er verbraucht 20.000 kWh davon selbst und 30.000 kWh werden eingespeist, ergäben sich jährliche Einsparungen von ca. 6.000 € (weniger Netzstromzukauf) plus zusätzliche Einnahmen von rund 2.400 € aus der Einspeisevergütung (aktuell ~8 ct/kWh). Summa summarum ~8.400 € Nutzen pro Jahr. Die Investitionskosten für 50 kWp liegen 2025 etwa bei 50–60.000 € – ohne direkte Bundesförderung, aber komplett steuerlich absetzbar. Damit kommt die Amortisationszeit auf grob 6–7 Jahre, was hervorragend ist. Jeder weitere Anstieg der Strompreise beschleunigt die Rendite. Eine PV-Anlage lohnt sich also, denn sie amortisiert sich in etwa 10 bis 15 Jahren (oft sogar deutlich früher) und hat eine Lebensdauer von 25 Jahren und mehr. Extra-Förderung: In 2023 gab es in NRW sogar Landeszuschüsse über das Programm progres.nrw (und die Stadt Gütersloh hatte einen eigenen PV-Fördertopf aufgelegt). Allerdings sind die Landesmittel zuletzt knapp – die Förderung von PV-Anlagen in NRW wurde 2024 aufgrund Budgetmangel vorerst ausgesetzt. Trotzdem: PV bleibt auch ohne Zuschuss attraktiv. Bernd Vogel ist begeistert – mit Solarstrom kann er einen Großteil seiner elektrischen Energie selbst produzieren und Kosten sparen.

3. Hallendämmung (Dach/Wände): Ein heikles Thema, denn ältere Hallen besitzen oft gar keine oder nur minimale Wärmedämmung. Auch bei Vogel ist das Blechdach ungedämmt – im Winter geht viel Wärme verloren, insbesondere nach oben. Die effektivste Maßnahme wäre hier tatsächlich eine nachträgliche Dämmung des Hallendachs und der Außenwände. Dadurch könnten die Wärmeverluste drastisch sinken. Allerdings: Die Kosten sind hoch. Rechnen wir: 500 m² Dach + 400 m² Wand = ~900 m² Fläche. Selbst wenn eine einfache Dämmung (z.B. Sandwichpaneele innen montiert oder Aufsparrendämmung) mit 50 €/m² zu Buche schlägt, wären das ~45.000 € Invest. Einsparungspotenzial: Man könnte vielleicht 20–30 % Heizenergie sparen. Von 50.000 kWh wären das ~10–15.000 kWh, also ~500–800 € pro Jahr weniger Gaskosten. Die Amortisation läge bei über 50 Jahren – wirtschaftlich also schwierig innerhalb von 15 Jahren. Aber: Wenn sowieso eine Dachsanierung ansteht (und nach 40 Jahren könnte das der Fall sein), sollte Herr Vogel die Dämmung direkt mitdenken. Dann teilt man sich die Kosten mit der Instandhaltung. Zudem gäbe es 15 % Zuschuss über die BEG für die Dämmmaßnahmen (ebenso wie bei der Beleuchtung). Unterm Strich bleibt Dämmung eher eine ökologische Maßnahme (CO₂-Ersparnis, Komfort), die sich betriebswirtschaftlich erst langfristig lohnt. Herr Vogel hält fest: „Dämmung ja, aber nur wenn eh etwas an Dach oder Wand gemacht werden muss.“

4. Optimierung Tore und Lüftung: In einer KFZ-Halle gehen auch viel Wärme und Strom über Tore und Lüftung verloren. Bei Vogel wird sicherlich ab und zu das Hallentor geöffnet – jedes Mal entweicht warme Luft. Lösungen wären Schnelllauftore oder eine Torschleier-Luftanlage. Ein Schnelllauftor, das sich zügig öffnet und schließt, kann die Offensteh-Zeit minimieren. Beispiel: Ein 9 m² großes Hallentor, 1 Stunde täglich offen bei Wintertemperaturen, verursacht rund 70.000 kWh Wärmeverlust im Jahr, was etwa 2.100 € Heizkosten entspricht. Wenn ein Schnelllauftor davon die Hälfte einsparen könnte, wären das über 1.000 € jährlich – bei Investitionskosten von vielleicht 5.000–7.000 € amortisiert sich das in ~5 Jahren. Ähnlich wirken Luftschleier (oben an der Toröffnung ein Warmluftvorhang), die das Eindringen von Kaltluft mindern. Allerdings verbrauchen diese selbst Strom und sind v.a. sinnvoll, wenn Türen sehr häufig offen stehen. In Vogels Fall, wo das Tor nur gelegentlich offen ist, reicht vermutlich die Devise: „Tore zu, sobald es geht“. Eine weitere Stellschraube: Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Klassischerweise hat eine Werkstatthalle keine permanente Lüftungsanlage außer vielleicht Abluft beim Schweißen oder Abgassauger. Falls doch: Eine moderne Anlage mit Wärmetauscher kann über 70 % der Abluftwärme zurückgewinnen und so Lüftungsverluste stark senken. Auch Prozess-Abwärme könnte Bernd nutzen – etwa die Wärme des Druckluft-Kompressors oder der Motorprüfstände. Diese Abwärme geht oft ungenutzt raus, könnte aber per Wärmetauscher ins Heizungssystem eingespeist werden. Solche individuellen Lösungen gehören in eine Energieberatung eingeordnet – es gibt sogar Förderung dafür (BAFA „Energieberatung im Mittelstand“ bezuschusst solche Analysen).

5. Heizungsalternativen und -optimierung: Hier steckt der dickste Brocken. Herr Vogel hat derzeit Gas-Dunkelstrahler. Diese arbeiten nach dem Prinzip der Infrarotstrahlung: Ein Gasbrenner erwärmt ein Rohr oder Panel, das Wärmestrahlung abgibt. Menschen und Objekte im Raum nehmen die Strahlung direkt auf und werden warm, ohne die Luft als Umweg komplett aufheizen zu müssen. Für hohe Hallen und sporadische Nutzung ist das vorteilhaft. Welche Optionen gibt es also?

  • Beibehalt Gas-Infrarot (Optimierung): Die einfachste: Die vorhandenen Dunkelstrahler ersetzen oder optimieren, aber beim System bleiben. Moderne Dunkelstrahler haben bessere Reflexionsschirme, eine effizientere Verbrennung und teils Regelungen (z.B. Thermostate, Zonensteuerung). Weil sie dezentral arbeiten, gibt es kaum Leitungsverluste. Die Strahlungsheizung erlaubt es, die Lufttemperatur in der Halle um etwa 3–5 °C niedriger zu halten als mit Warmluft, bei gleichem Empfinden. Jede Grad Absenkung spart ca. 6 % Energie – somit sind bis zu 30 % Energieeinsparung drin, einfach weil weniger aufgeheizte Luft ungenutzt unter dem Dach hängt. Dieser Vorteil der IR-Strahler bleibt uns erhalten, wenn wir sie modernisieren. Ein Vergleich: Eine Warmluftheizung müsste die ganze Hallenluft erwärmen; dabei geht viel Wärme oben verloren und bei jeder Türöffnung entweicht sie. Die IR-Strahler dagegen fokussieren die Wärme auf Zonen und Menschen, ohne das gesamte Volumen zu beheizen. Selbst Zugluft oder geöffnete Tore machen weniger aus, da Strahlungswärme kaum mit der Luft davonzieht. Insofern sind Gas-Dunkelstrahler in Hallen recht effizient im Vergleich zu z.B. zentralen Heizlüftern. Die Geräte-Effizienz (Verbrennung) liegt bei ca. 85–90 % Wirkungsgrad, etwas Abgaswärme geht durchs Dachrohr raus. Neue Geräte könnten hier noch ein paar Prozentpunkte mehr herausholen, erreichen aber mangels Kondensationstechnik keine 100 %. Angenommen, Herr Vogel investiert ~15.000 € in neue IR-Strahler und Steuerung – was bringt es? Vielleicht 10–15 % Gasersparnis durch bessere Ausnutzung und Regelung. Das wären ~500–750 € im Jahr weniger Kosten. Amortisation ~20 Jahre – nicht überwältigend. Förderung gibt es hierfür so gut wie keine (rein fossile Heizungen fördert der Staat nicht mehr). Einzig „Heizungsoptimierung“ in der BEG könnte greifen, aber darunter fallen eher Dinge wie hydraulischer Abgleich, hocheffiziente Pumpen etc. (bei IR nicht relevant). Fazit: Weiterbetrieb Gas-IR ist kurzfristig am günstigsten (keine hohen Investitionen), aber es spart eben auch nicht viel Energie ein. Für Herrn Vogel ist das eine Option, falls Alternativen zu teuer werden.

  • Deckenstrahlplatten mit Warmwasser: Diese Heizform ist sozusagen der „Cousin“ der Gasstrahler. Hier hängen Wassergeführte Strahlungsplatten unter dem Dach, die von warmem Wasser durchflossen werden und ebenfalls Infrarotwärme nach unten abstrahlen. Vorteil: Die Wärmequelle kann flexibel gewählt werden (Gas-Brennwertkessel, Wärmepumpe, Fernwärme etc.), während die angenehme Strahlungswirkung bleibt. Hätte Vogel z.B. bereits eine zentrale Heizung, könnten Deckenstrahlplatten eine effiziente Wärmeverteilung ermöglichen. Nachteil: Das Nachrüsten eines ganzen Warmwassernetzes in der Halle samt Heizstation ist aufwändig und teuer. Ein Gas-Brennwertkessel erreicht zwar einen hohen Wirkungsgrad (~95 %), sodass gegenüber den alten IR-Strahlern etwas Gas gespart würde, aber der Installationsaufwand (Leitungen, Pumpe, Platten) wäre erheblich. Rechnet man grob 200 €/m² für ein komplettes Deckenstrahlplattensystem, könnte das 100.000 € kosten – für Herrn Vogel unrealistisch. Diese Lösung lohnt eher bei Neubau oder wenn sowieso eine zentrale Heizung geplant ist. In Sachen Förderung würde es als Heizungserneuerung in der BEG gelten – bei Nutzung erneuerbarer Energien winken da 20–35 % Zuschuss, bei Gas jedoch seit 2023 0 % (fossile Heizungen sind von Förderung ausgeschlossen).

  • Luft-Luft-Wärmepumpe (Heizen mit Klimageräten): Die zweite große Alternative wäre der Umstieg auf elektrische Wärmepumpen. Für Hallen bietet sich eine Luft-Luft-Wärmepumpe an – vereinfacht gesagt sind das große Klimageräte, die im Winter als Heizung arbeiten. Außengeräte entziehen der Außenluft Wärme und Innengeräte blasen warme Luft in die Halle. Im Prinzip ersetzt man die Gasverbrennung durch Strom und gewinnt aus 1 kWh Strom 3–4 kWh Wärme (COP 3–4 bei moderaten Temperaturen). Moderne Wärmepumpen erreichen Jahresarbeitszahlen von ~3,5; das heißt, sie nutzen die Energie dreimal effizienter als eine elektrische Direktheizung. In Zahlen: 10.000 kWh Wärmebedarf erfordern etwa 11.100 kWh Gas (bei 90 % Kesselwirkungsgrad) oder nur 2.000 kWh Strom mit Wärmepumpe (COP 5 im Ideal, real vielleicht 2.500 kWh). Damit sind die Betriebskosten durchaus konkurrenzfähig: selbst wenn Strom teurer ist pro kWh, braucht die Wärmepumpe viel weniger davon. Herr Vogel könnte damit seine 5.000 m³ Gas pro Jahr komplett einsparen. Allerdings muss er dann mit einem Strommehrbedarf von grob 15.000 kWh rechnen (50.000 kWh Wärme / COP ~3–3,5). Das würde rund 4.500 € Stromkosten verursachen. Die Gaskosten von ~5.000 € fallen weg – unterm Strich spart er vielleicht 500 € pro Jahr an Energiekosten. Aus finanzieller Sicht also kein großer Vorteil aktuell. Der Klimagewinn hingegen ist enorm: Die CO₂-Emissionen würden drastisch sinken, vor allem wenn der Strom grün ist (PV-Strom kann direkt zum Wärmepumpenbetrieb beitragen). Das Problem: Die Wärmepumpe arbeitet als Warmluftheizung, d.h. wir verlieren etwas den Vorteil der Strahlungswärme. Um dennoch effizient zu sein, müsste die Halle besser gedämmt oder dauerhafter beheizt werden. Wenn Herr Vogel nur heizt, wenn Mitarbeiter da sind, hat die IR-Heizung einen Komfortvorteil: sofort Wärme auf der Haut, ohne Vorheizen. Eine Luftheizung müsste erst die ganze Halle aufheizen, sonst frieren die Leute anfangs an kalten Maschinen und Böden. Zwar kann man eine Wärmepumpenheizung auch auf Dauerbetrieb mit niedriger Temperatur fahren – aber in einer undämmten Halle würde das viel Energie ziehen. Hybrid-Lösungen wären denkbar: z.B. Elektro-Infrarotstrahler als Booster an sehr kalten Tagen kombiniert mit Grundwärme durch Wärmepumpe. Es gibt sogar Konzepte, 70 % der Wärme per Wärmepumpe zu liefern und 30 % über Elektrostrahler, um Spitzen abzudecken. Doch bevor es kompliziert wird: Was kostet so ein Umbau? Für eine 500 m² Halle braucht man vielleicht 40 kW Heizleistung. Das könnten z.B. 4 Auslässe à 10 kW Heizleistung sein. Zusätzlich evtl. Stromleitungen, Steuerung – sagen wir 35.000 € Invest. Hierauf gäbe es allerdings kräftige Förderung: Über die BEG und BAFA erhält man für eine Wärmepumpe bis zu 35–40 % Zuschuss (Basisförderung 25 % plus eventuelle Boni), je nach Programm sogar für kleine Unternehmen bis 50 %. Realistisch sind etwa 30 % Zuschuss für Vogel. Das wären ~10.000 € Fördergeld, sodass er ~25.000 € selbst finanzieren müsste. Die Ersparnis an laufenden Kosten (500 € im Jahr) ist gering, die Amortisation läge bei ~50 Jahrennicht wirtschaftlich. Hier merkt man: Die Wärmepumpe lohnt sich ökonomisch nur, wenn entweder die Gaspreise extrem steigen oder die Halle deutlich gedämmt wird, sodass der Verbrauch sinkt und die WP mit kleinerer Leistung und längeren Laufzeiten effizient arbeiten kann. Dennoch: Angesichts politischer Vorgaben (fossile Heizungen sollen in Zukunft mit regenerativer Energie betrieben werden) ist die Wärmepumpe die zukunftssichere Lösung. Wenn Herr Vogel langfristig plant und z.B. sowieso eine Klimaanlage für Kühlung erwägt, könnte er mit einer Wärmepumpenlösung „zwei Fliegen mit einer Klappe“ schlagen (im Sommer kühlen, im Winter heizen). Und mit seiner PV-Anlage hätte er kostenlosen Solarstrom für den Wärmepumpenbetrieb tagsüber. Die Entscheidung hängt aber an seinen Prioritäten: Kosten sparen vs. CO₂ sparen.

  • Kombinationslösung Gas + Solar: Eine weitere Idee ist eine Solarthermie-Anlage zur Heizungsunterstützung – auf dem Dach Kollektoren, die Wasser erwärmen. Im Sommer möglicherweise nützlich (wenn warmes Wasser gebraucht wird), im Winter jedoch liefern Solarkollektoren wenig und bräuchten einen Pufferspeicher. In einer KFZ-Halle gibt es kaum konstanten Warmwasserbedarf (außer vielleicht für eine Waschanlage?), daher wohl wenig sinnvoll. Alternativ könnte Herr Vogel prüfen, ob es Bioenergie-Optionen gibt: z.B. ein Heizen mit Holzpellets oder Hackschnitzeln. Aber für eine einzelne Halle wäre ein Pelletofen samt Lager eher Overkill und wartungsintensiv. Manche Werkstätten nutzen auch ihre gebrauchten Altöle in speziellen Ölheizöfen – das ist jedoch emissionsrechtlich und von der Förderung her kein gangbarer Weg (und Altölheizungen sind heute nicht mehr Stand der Technik).

Zusammengefasst kristallisieren sich drei Haupt-Maßnahmen heraus, die wirtschaftlich und technisch für Bernd Vogel Sinn ergeben:

  • LED-Beleuchtung erneuern – schnell, günstig, 15 % Zuschuss, ~5–6 Jahre Amortisation, bessere Lichtqualität.

  • Photovoltaik installieren – hoher Nutzen, <10 Jahre Amortisation, macht unabhängig vom Strompreis, ökologisch top. (Eventuell mit kleinen Batteriespeicher, falls wirtschaftlich darstellbar – aktuell meist >15 Jahre Amortisation, also grenzwertig. Hier könnte das Land NRW manchmal fördern, war aber 2024 ebenfalls ausgesetzt.)

  • Heizung: vorerst die vorhandene Gas-IR-Heizung beibehalten, aber optimieren (Wartung, Zonenregelung, evtl. einzelne neue Strahler). Parallel beobachten, ob sich eine Hybrid-Nachrüstung lohnt (z.B. einige Elektrostrahler mit PV-Strom für Übergangszeiten) oder eine Wärmepumpenumstellung perspektivisch durch bessere Dämmung rechnet.

Natürlich sind auch die kleinen Dinge wichtig: Herr Vogel kann die Raumtemperatur nachts absenken, wenn nicht gearbeitet wird. Dank IR-Heizung kühlt die Halle ohnehin schnell ab und heizt morgens schnell auf – Vorheizen ist kaum nötig. Zudem sollte er Zugluft reduzieren: Fensterspalte abdichten, das Tor nicht unnötig offen lassen. All das kostet wenig und spart ein paar Prozent Energie.

Förderprogramme 2025 im Überblick

Bernd Vogel hat sich entschieden: LED-Lichter und PV kommen aufs Dach! Bevor er Angebote einholt, informiert er sich über Fördermittel. 2025 gibt es zum Glück zahlreiche Programme für Unternehmen im Handwerk/Gewerbe:

  • BEG (Bundesförderung effiziente Gebäude) – Einzelmaßnahmen: Darunter fallen Beleuchtung, Dämmung, Fenster, Heizungsoptimierung etc. Zuschuss 15 % auf Investitionen, Beantragung über BAFA. Wichtig: Ein Energie-Effizienz-Experte muss die Maßnahmen bestätigen, wird aber selbst mit 50 % gefördert. Für Bernds LED-Projekt bedeutet das konkret: 15 % Zuschuss auf Lampen, Verkabelung, Montage. Auch die Beratung durch den Experten wird zur Hälfte bezahlt – so jemand hilft auch bei den Anträgen.

  • BEG – Heizung mit Erneuerbaren: Wenn Herr Vogel doch noch die Heizung auf Wärmepumpe umstellt, fällt das ebenfalls unter BEG (nun „Anlagen zur Wärmeerzeugung“ genannt). Eine Wärmepumpe erhält Basisförderung von 25 %, dazu kämen evtl. 10 % Bonus, wenn eine alte Heizung ersetzt wird, und ggf. 5 % Bonus für besonders effiziente Geräte. In Summe sind 30–40 % Zuschuss realistisch. (In Sonderfällen – etwa für Kommunen oder Einkommensschwache bei Wohngebäuden – kann es laut BMWK sogar bis 70 % Förderung geben, aber das trifft hier nicht zu.) Fossile Heizungen (reine Gas- oder Ölkessel) werden nicht mehr gefördert. Kombinationen wie Hybridheizungen (z.B. Gas + Solarthermie) bekämen höchstens für den Erneuerbaren-Anteil etwas. Fazit: Geld vom Staat gibt es nur für klimafreundliche Heiztechnik.

  • Bundesförderung für Energieeffizienz in der Wirtschaft (EEW): Parallel zur BEG existiert für Unternehmen ein Programm speziell für Querschnittstechnologien und Prozessoptimierung. Darin wurden z.B. früher hocheffiziente Beleuchtungssysteme, Motoren, Wärmerückgewinnung etc. gefördert. Aktuell (2025) ist vieles davon in die BEG übergegangen, aber es gibt Module für komplexere Vorhaben. Modul 4 z.B. bietet technologieoffene Förderung für Effizienzprojekte mit >3 Jahren Amortisationszeit. Hier können KMU bis zu 40–50 % Zuschuss erhalten, wenn sie z.B. eine größere Anlage (Wärmerückgewinnung, Prozesswärme) installieren und dadurch erheblich Energie einsparen. Die Antragstellung erfordert ein Einsparkonzept und ist relativ aufwändig – eher etwas für industrielle Prozesse. Für Herrn Vogel ist das BEG-Programm praxisnäher (weil seine Maßnahmen Standard-Gebäudetechnik sind). Dennoch gut zu wissen: Als Handwerksbetrieb (KMU) könnte er in manchen Bundesprogrammen höhere Fördersätze bekommen als Großbetriebe.

  • progres.nrw (Landesförderung NRW): Das Land Nordrhein-Westfalen ergänzt Bundesprogramme durch progres.nrw – Klimaschutztechnik. 2023 wurden darüber z.B. PV-Anlagen, Batteriespeicher, Ladeinfrastruktur und innovative Heiztechniken bezuschusst. Allerdings war das Programm so beliebt (über 6.000 Anträge, >100 Mio. € beantragt), dass einige Fördertöpfe 2024 erschöpft waren. Insbesondere die Förderung von PV-Anlagen wurde wegen Haushaltsproblemen vorerst gestoppt. Es lohnt sich aber, jährlich die neuen Richtlinien zu prüfen: Oft fördert progres.nrw Dinge, die der Bund nicht fördert – z.B. gab es einen Bonus für Batteriespeicher (z.B. 150–200 € pro kWh Speicherkapazität) und Zuschüsse für kommunale PV-Projekte. Für kleine Unternehmen könnten aktuell z.B. Ladepunkte für E-Fahrzeuge oder Energieberatungen vom Land mitfinanziert werden. Herr Vogel prüft das mit seinem Energieberater oder bei der NRW.Energy4Climate (Landesenergieagentur).

  • Regionale und kommunale Förderung: Auch auf kommunaler Ebene tut sich was. Die Stadt Gütersloh selbst hat 2023 ein Förderprogramm für PV-Anlagen aufgelegt. Damit sollten lokale Betriebe und Bürger animiert werden, Solardächer zu installieren – ein Zeichen, dass vor Ort Klimaschutz unterstützt wird. Die genauen Konditionen müsste Herr Vogel im Rathaus erfragen (oft sind das einige Hundert Euro Zuschuss pro kWp bis zu einem Deckel). Manche Stadtwerke bieten zudem Bonuszahlungen oder günstige Kredite an, wenn man z.B. Wärmepumpenstrom bezieht oder PV-Batterien installiert. In Vogels Fall könnte er z.B. mit den Stadtwerken Gütersloh sprechen, ob es Sondertarife für Wärmepumpen gibt, falls er später umrüstet. Darüber hinaus gibt es steuerliche Erleichterungen: Die Anschaffung von PV-Anlagen ist seit 2023 von der Mehrwertsteuer befreit (0 % MwSt), und Erträge kleiner Anlagen sind einkommensteuerfrei – das betrifft vor allem Privatleute, aber auch Gewerbetreibende profitieren von weniger Bürokratie.

Man sieht: Geld gibt es von vielen Stellen, aber man muss wissen wo und wie beantragen. Für Bernd Vogel heißt das: Kein Geld verschenken! Er lässt sich von einem Energieberater einen Förderfahrplan erstellen. Dieser Experte wird ihm helfen, die BAFA-Anträge für den 15 %-Zuschuss der Beleuchtung zu stellen und eventuell KfW-Kredite für den PV-Teil zu prüfen (KfW bietet zinsgünstige Kredite für PV und Effizienz, teils mit Tilgungszuschüssen). Glücklicherweise sind die Förderprogramme kombinierbar: Er darf den BAFA-Zuschuss für Beleuchtung und parallel die EEG-Vergütung für PV nutzen – das eine schließt das andere nicht aus, da das eine Investitions-, das andere Einspeiseförderung ist.

Wirtschaftlichkeit: Konkretes Beispiel für Vogel’s Halle

Setzen wir die Theorie in die Praxis um. Bernd Vogel entscheidet sich für ein Maßnahmen-Bündel aus LED-Licht, PV-Anlage und vorerst Optimierung der bestehenden Heizung (statt Komplettumrüstung). Hier die Übersicht:

  • LED-Beleuchtung: Er ersetzt alle alten Lampen durch LED. Investition: 10.000 € netto. Förderung: 1.500 € Zuschuss vom BAFA (15 %). Netto-Aufwand: 8.500 €. Ersparnis: 5.000 kWh Strom pro Jahr, ca. 1.500 € weniger Stromkosten. Amortisation: ~5,7 Jahre. Zusätzlich freut sich die Belegschaft über besseres Licht; Unfallgefahr und Fehler sinken möglicherweise – das lässt sich kaum in Geld fassen, ist aber wichtig.

  • Photovoltaik 50 kWp: Investition: 50.000 € (100 € pro m² Dach, grob gerechnet). Förderung: keine direkte (Stand 2025), aber evtl. 0 % MwSt und Stadtbonus von z.B. 5.000 € (sollte das städtische Programm greifen). Gehen wir konservativ von keinem Zuschuss aus: Netto-Aufwand: 50.000 €. Ersparnis: 20.000 kWh Eigenverbrauchsstrom à 0,30 € = 6.000 €, Einspeisevergütung für 30.000 kWh à 0,08 € = 2.400 €. Zusammen ~8.400 € Entlastung pro Jahr. Amortisation: ~6 Jahre. Danach wirft die Anlage ordentlich Gewinn ab bzw. senkt die Stromrechnung drastisch. Nach 20 Jahren könnte Herr Vogel bilanziell rund 100.000 € gespart haben. Die PV-Anlage deckt rechnerisch etwa 80 % des Hallenstrombedarfs (inkl. Beleuchtung) und spart rund 25 t CO₂ pro Jahr, was dem Klima hilft. Ach ja: Die Mitarbeiter freuen sich im Sommer über etwas Kühlung, weil die Module das Hallendach beschatten.

  • Heizung (Gas-Dunkelstrahler beibehalten, optimiert): Investition: 0 € (vorerst keine neue Heizung, nur geringe Kosten für Einstellung/Wartung). Förderung: –. Netto-Aufwand: 0 €. Ersparnis: keine große – vielleicht kann er durch Temperaturabsenkung und bessere Steuerung ein paar Prozent sparen, sagen wir 500 m³ Gas = 250 € im Jahr. Amortisation: sofort, weil kein Kapitaleinsatz. Nachteil: Gasverbrauch und CO₂-Ausstoß bleiben relativ hoch (~4.500 m³ Gas, ~9 t CO₂). Herr Vogel weiß, dass er mittelfristig weg will vom Gas, aber die Rechnung für eine Wärmepumpe ging aktuell nicht auf. Er behält sich vor, in einigen Jahren – vielleicht gibt es dann bessere Förderungen oder seine Halle hat eine neue Dämmung – auf eine Wärmepumpenlösung umzusteigen. Interessant: Durch die PV-Anlage hätte er künftig ca. 5.000 kWh Solarstrom übrig, den er im Winterhalbjahr vielleicht für elektrische Infrarotpaneele einsetzen könnte. Denkbar wäre z.B., einige elektrische Deckenstrahler zusätzlich zu installieren (Kosten vielleicht 5.000 €) und diese an sonnigen Wintertagen mit PV-Strom zu betreiben, um Gas zu sparen. Das rechnet sich zwar nicht auf Anhieb, aber er behält die Idee im Hinterkopf – zumal es hierfür eventuell Innovationsförderung geben könnte.

Zur Veranschaulichung nachfolgend eine kleine Tabelle der Maßnahmen:

Maßnahme Kosten (netto) Zuschuss Jährl. Einsparung Amortisation (ca.)
LED-Beleuchtung 10.000 € 1.500 € (BAFA 15 %) 1.500 € weniger Strom ~6 Jahre
PV-Anlage 50 kWp 50.000 € 0 € (ggf. Stadtbonus) 8.400 € (Eigenverbrauch+Einspeisung) ~6 Jahre
Heizung (Gas IR bleibt) 0 € – (weiter ~5.000 € Kosten/Jahr)
**Heizung (Wärmepumpe)**¹ 35.000 € 10.000 € (30 %) 500 € weniger gesamt ~50 Jahre (derzeit)

¹ Rechnerischer Vergleich der Option Wärmepumpe: derzeit nicht wirtschaftlich, daher nicht umgesetzt.

Man sieht: LED und PV sind die klaren Gewinner – beide Maßnahmen amortisieren sich in deutlich unter 10 Jahren, also weit innerhalb der 15-Jahres-Vorgabe. Die Heizung auf Gasbasis zu belassen ist zwar energetisch nicht optimal, aber wirtschaftlich für den Moment verständlich. Würde Herr Vogel hier auf Biegen und Brechen modernisieren, käme er nicht auf seine Kosten. Allerdings hat er durch die anderen Einsparungen genug Spielraum geschaffen, um bei der Heizung später nachzulegen.

Empfehlung und Fazit

Nach gründlicher Analyse entscheidet Bernd Vogel folgendes Maßnahmenpaket umzusetzen:

Empfohlenes Maßnahmenpaket

  • LED-Hallenbeleuchtung erneuern: Austausch aller Leuchten gegen LED (z.B. 20 LED-Strahler). Kosten: ~10.000 €; Zuschuss: 15 % BAFA-Einzelmaßnahme (ca. 1.500 €)licht.de; Nutzen: ~50 % Stromersparnis (ca. 5.000 kWh/Jahr, 1.500 €), besseres Licht für Mitarbeiter, kaum Wartung. Amortisation: ~5–6 Jahre. Kommentar: „Low Hanging Fruit“ – einfache Umsetzung im laufenden Betrieb, hohe Wirkung.

  • Photovoltaikanlage ~50 kWp installieren: Belegung des Hallendachs mit Solar-Modulen. Invest: ~50.000 € (Angebot vom Solarteur einzuholen); Zuschuss: kein direkter Bund/Land-Zuschuss mehr (Stand 2025), ggf. kleiner Stadtzuschuss (einmalig ~5–10 % falls verfügbar)fragdenstaat.de; Nutzen: ~50.000 kWh Stromerzeugung/Jahr, davon Großteil Eigenverbrauch für Beleuchtung, Maschinen und ggf. Büro, Rest Einspeisung. Jährliche Stromkostenersparnis und Einspeiseerlöse ~8.000–9.000 €. Amortisation: ~6–7 Jahresolar-profi24.de. Kommentar: Mach die Halle zum Kraftwerk! Bernd Vogel profitiert von langfristig stabilen Stromkosten und macht sich unabhängiger von Preisschwankungen. Die Anlage rechnet sich sehr gut und nach spätestens 15 Jahren hat er die Investition doppelt wieder raus. Zudem kann er mit einem grünen Image werben („Wir schrauben klimafreundlich – Strom vom eigenen Dach!“).

  • Gas-Dunkelstrahler weiter nutzen, optimiert: Vorläufig kein Heizungstausch. Stattdessen Optimierung: Maßnahmen: neue Thermostate/Regler installieren, ggf. einzelne alte Strahler durch effizientere ersetzen, regelmäßige Wartung (Brenner einstellen, Reflektoren reinigen). Kosten: gering (vlt. 1–2 Tage Arbeit eines Heizungsbauers, <2.000 €). Zuschuss: ggf. BAFA-Heizungsoptimierung (15 % auf Optimierungsmaßnahmen – falls z.B. ein neuer Regler oder hydraulischer Abgleich bei einem wasserführenden System gemacht würdebafa.de; für IR-Strahler gibt’s das formal nicht, aber falls Pumpen etc. ersetzt würden, wäre es förderfähig). Nutzen: zuverlässiger Betrieb sichergestellt, etwas weniger Gasverbrauch durch bessere Regelung (geschätzt 5–10 % Einsparung, ~250–500 € jährlich). Außerdem behält man die Vorteile der Strahlungsheizung bei (keine Zugluft, kaum Stratifikationsverluste). Kommentar: Diese Lösung ist ein Kompromiss: Sie verursacht fast keine Kosten und ermöglicht es, zunächst die großen Einsparungen (Licht, PV) zu realisieren. Der Gasverbrauch bleibt jedoch ein Schwachpunkt, auch im Hinblick auf CO₂. Bernd Vogel sollte daher mittelfristig planen, hier noch nachzubessern.

  • Ergänzende Schritte: Einführung einer Nachtabsenkung der Hallentemperatur, sofern nicht schon praktiziert (z.B. Ziel 5 °C nachts, 15 °C tagsüber); Schulung der Mitarbeiter, energiesparend zu handeln (Licht aus in unbenutzten Bereichen – die neue Beleuchtung kann z.B. in Zonen geschaltet werden, vielleicht sogar mit Bewegungsmeldern; Tore schließen; Druckluftanlage nur bei Bedarf laufen lassen etc.). Diese „Soft Measures“ kosten nichts, bringen aber in Summe auch ein paar Prozent Ersparnis.

Perspektive in 3–5 Jahren

Schon nach Umsetzung von LED und PV wird sich die Energiebilanz der Halle drastisch verbessern. Der Stromverbrauch sinkt um ~50 % und wird zu großen Teilen durch Solarstrom gedeckt. Die Heizkosten bleiben ähnlich, könnten aber teilweise durch PV-Strom (z.B. für ein elektrisches Heizgerät in der Übergangszeit) gesenkt werden. Insgesamt dürfte Bernd Vogel pro Jahr gut 8.000–10.000 € an Energiekosten einsparen. Die investierten ~60.000 € (für Licht und PV, abzüglich Zuschüsse) amortisieren sich dadurch in etwa 6–7 Jahren. Das bedeutet, spätestens im Jahr 2032 ist das eingesetzte Geld wieder erwirtschaftet – und in den folgenden Jahren macht er Gewinn durch geringere Nebenkosten.

Nach einigen Jahren kann Herr Vogel dann die Heizungsfrage erneut aufrollen. Vielleicht ist bis dahin die Halle durch andere Umbauten etwas gedämmt, oder es gibt neue Förderprogramme. Denkbar wäre z.B., doch eine Teilsanierung der Halle vorzunehmen (etwa beim Dach). Sollte er 2028 z.B. das Dach erneuern müssen, könnte er dann eine Aufdachdämmung samt Integration der PV-Module umsetzen – hierfür gäbe es dann wieder 15–20 % Zuschuss. Ebenso könnte die Wärmepumpentechnik bis dahin noch effizienter und günstiger geworden sein. Auch Hybridheizungen mit Speicher, die nachts mit günstigem Überschussstrom heizen, könnten interessanter werden.

Für den Moment hat Herr Vogel jedoch ein tragfähiges Konzept: Hohe Einsparung bei vertretbarem Aufwand. Er nutzt die vorhandenen Anlagen weiter, wo es sinnvoll ist, und ersetzt gezielt die größten Energiesünder.

Finanzierung und Durchführung

Mit seinem Energieberater zusammen stellt Bernd Vogel nun die Förderanträge. Die Zuschüsse (1.500 € für LED) bekommt er als Auszahlung vom BAFA nach Umsetzung. Die PV-Anlage finanziert er über ein Darlehen seiner Hausbank – dank der starken Wirtschaftlichkeit war die Bank sofort überzeugt. Eventuell nutzt er ein KfW-Förderdarlehen für erneuerbare Energien, um einen besseren Zinssatz zu bekommen. Die laufenden Ersparnisse werden die Kreditrate fast decken, sodass seine Liquidität kaum belastet wird. Wichtig: Der Energieberater koordiniert die Antragsfristen – z.B. muss der BAFA-Antrag vor Auftragserteilung gestellt werden! Außerdem erstellt der Experte einen Verwendungsnachweis nach Umsetzung, damit Herr Vogel den Zuschuss auch sicher erhält. Diese Bürokratie klingt lästig, aber Herr Vogel muss es nicht allein machen. Und die 50 % Förderung der Beratungs- und Planungsleistungen mindern die Kosten dafür.

Fazit

Bernd Vogel kann sich auf die Schulter klopfen: Mit seiner Modernisierungsentscheidung schlägt er den richtigen Weg ein. Die Kombination aus neuer LED-Beleuchtung und PV-Anlage bringt ihm sofortige Einsparungen bei Strom und verbessert die Arbeitsbedingungen. Die Amortisationszeiten liegen deutlich unter der 15-Jahres-Grenze, was das Risiko minimal hält – eine Photovoltaik rechnet sich erfahrungsgemäß innerhalb von 9 bis 15 Jahren, hier sogar schneller. Zwar bleibt die Gasheizung vorerst bestehen, doch dank der effizienten Dunkelstrahler ist das energetisch vertretbar: Immerhin nutzt er damit ein System weiter, das speziell für solche Hallen konzipiert wurde und weniger Energie verschwendet als eine klassische Warmluftheizung. Er behält die Entwicklung der Heiztechnik im Auge – wer weiß, vielleicht gibt es bald eine förderfähige Hybridlösung, die seine IR-Strahler mit erneuerbarer Energie kombiniert. Bis dahin profitiert er schon enorm: Seine Energiekosten sinken um rund 60 %, seine CO₂-Bilanz verbessert sich deutlich (durch PV-Strom und etwas Einsparung beim Gas) und seine Halle ist zukunftsfähiger.

Bernd Vogel würde diesen Weg jedem Kollegen im Handwerk empfehlen: Schritt für Schritt modernisieren, Förderungen nutzen, auf bewährte aber effiziente Technik setzen. So wird aus einer 40 Jahre alten „Energie-Schleuder“ eine moderne, kostensparende Werkstatthalle – und das rechnet sich für Mensch, Betrieb und Umwelt.

Quellen: Die technischen und förderbezogenen Angaben basieren auf aktuellen Informationsquellen (Stand 2025), u.a. der EnergieAgentur.NRWdestryfikatory.pl, Herstellerangaben zu Hallenheizungenus.calcana.comenter.de sowie Fördermittel-Übersichten von BAFA und Land NRWlicht.deoekozentrum.nrwfragdenstaat.de. Diese wurden in die praktische Betrachtung für Herrn Vogel übertragen, um eine realistische Entscheidungsgrundlage zu bieten.


Quellenverzeichnis – Energetische Hallensanierung KFZ Vogel

Förderprogramme & staatliche Informationsquellen

  1. Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) – Einzelmaßnahmen

  2. Förderdatenbank des Bundes (BMWK)

  3. KfW – Kreditprogramme für Unternehmen (z. B. Energieeffizienzmaßnahmen)

  4. BEG EM Übersicht und Fördersätze für Nichtwohngebäude (2025)


Hersteller & Fachfirmen

  1. Kübler GmbH – Effiziente Hallenheizungen (Dunkelstrahler, LED, Hybridsysteme)

  2. Schwank GmbH – Dunkelstrahler & Deckenstrahlplatten

  3. Enter GmbH – Fördermittelservice & Energieberatung

  4. Ledlight Solutions – LED-Industriebeleuchtung

  5. Perlicon GmbH – LED-Beleuchtung, PV, Sanierungskonzepte


Fachartikel & technische Quellen

  1. Fachartikel: „Beheizung von Hallen“ – Übersicht Heiztechnologien

  2. Energieverbrauch & Umrechnungsdaten Gas → kWh, CO₂

  3. BEG-Technische Mindestanforderungen (TMA Nichtwohngebäude)

  4. Praxisbeispiele für LED-Beleuchtung in Hallen

  5. Allgemeine Informationen zu Hallenklima, Lufttemperatur vs. Strahlung