Schluss mit Energieverschwendung: Wie KFZ-Mechaniker Vogel seine Werkstatthalle clever modernisiert

Vom Gasfresser zur Effizienzhalle – der Ausgangspunkt

Bernd Vogel betreibt eine KFZ-Werkstatt in Gütersloh. Seine 500 m² große Halle stammt aus dem Jahr 1985, hat kaum Dämmung, ist 5 m hoch und wird über 40 Jahre alte Gas-Dunkelstrahler beheizt. Ergebnis: rund 5.000 m³ Erdgasverbrauch pro Jahr – das bedeutet ca. 50.000 kWh Wärmebedarf und fast 10 Tonnen CO₂-Ausstoß.

Die Beleuchtung? Veraltete Leuchtstoffröhren, teuer im Stromverbrauch. Vogel sagt: „Es muss sich was ändern! Aber bitte mit Zuschüssen – und meine Investitionen sollen sich in maximal 15 Jahren rechnen.“ Also starten wir mit einem energetischen Rundumschlag.

Was geht – und was lohnt sich wirklich?

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Energie zu sparen. Doch nicht jede Maßnahme ist wirtschaftlich. Wir haben fünf typische Ansatzpunkte geprüft und bewertet.

1. LEDs statt Stromfresser – Licht an für Sparfüchse

Alte Röhrenleuchten raus, moderne LED-Strahler rein – das ist der Klassiker. LED-Highbays sind hell, robust und sparen bis zu 50 % Strom. In Vogels Halle könnten 20 LED-Leuchten etwa 5.000 kWh pro Jahr einsparen. Das spart rund 1.500 € an Stromkosten jährlich. Die Investition: 10.000 €, davon 1.500 € Förderung über das BAFA (15 %). Amortisation: rund 6 Jahre. Diese LED-Umrüstung ist ein klarer Gewinner, schnell umsetzbar und sofort spürbar – im Geldbeutel und für die Augen.

2. Eigener Strom vom Dach – Photovoltaik als Goldesel

Die Idee: Die Halle produziert ihren eigenen Strom. Mit einer Photovoltaikanlage von 50 kWp lassen sich auf 500 m² Dachfläche etwa 50.000 kWh Strom pro Jahr erzeugen. Davon könnten 20.000 kWh selbst verbraucht und 30.000 kWh eingespeist werden. Ergebnis: ca. 6.000 € Stromersparnis plus 2.400 € Einspeisevergütung – zusammen rund 8.400 € pro Jahr. Investition: 50.000 €. Amortisation: ca. 6–7 Jahre. Eine PV-Anlage lohnt sich – auch ohne aktuelle Landesförderung. Und sie hält 25 Jahre und mehr.

3. Hallendämmung – teuer, aber langfristig sinnvoll

Wände und Dach dämmen bringt energetisch viel – spart aber wirtschaftlich wenig, wenn nichts ohnehin saniert werden muss. Kosten für 900 m² Fläche: etwa 45.000 €, Einsparung vielleicht 500–800 € pro Jahr. Amortisation: 50 Jahre. Deshalb: Dämmung nur, wenn das Dach sowieso gemacht wird. Dann gibt’s 15 % Zuschuss – und langfristig wirkt es sich positiv auf Klimabilanz und Komfort aus.

4. Weniger Wärmeverlust durch Tür- und Lüftungsmanagement

Warme Luft entweicht schnell durchs Tor. Ein neues Schnelllauftor oder ein Luftschleiersystem kann das deutlich reduzieren. Auch eine Wärmerückgewinnungs-Lüftung, falls vorhanden, würde helfen. Zudem kann Prozessabwärme (z. B. vom Kompressor) genutzt werden. Tipp: Erst Beratung holen – BAFA fördert die Analyse mit bis zu 80 % Zuschuss. So findet man auch die kleinen Effizienz-Schätze.

5. Die Heizung – zwischen behalten, verbessern oder austauschen

Gas-Dunkelstrahler haben durchaus Vorteile: Sie heizen über Strahlung direkt den Arbeitsplatz – ohne erst die ganze Luft zu erwärmen. Neue Geräte wären effizienter, sparen jedoch nur rund 10–15 % Energie – das sind etwa 500–750 € jährlich. Förderung? Keine – weil fossile Technik nicht mehr bezuschusst wird. Amortisation einer Erneuerung: etwa 20 Jahre.

Alternativen wie Wärmepumpen (Luft-Luft) wären klimafreundlicher, aber durch den schlechten Dämmstandard teuer im Betrieb. Invest: ca. 35.000 €, Förderung: bis 30 % vom BAFA möglich. Trotzdem rechnet sich das aktuell nicht (Amortisation ca. 50 Jahre). Daher bleibt die Heizung – vorerst – wie sie ist, wird aber optimiert.

Vogels Maßnahmenpaket – schlau, sparsam, solide

Nach vielen Rechnungen und Gesprächen setzt Bernd Vogel auf ein Drei-Säulen-Konzept:

  • LED-Beleuchtung: Austausch von Leuchten – spart 1.500 €/Jahr, amortisiert sich in 6 Jahren.
  • Photovoltaik: 50 kWp – spart rund 8.400 €/Jahr, amortisiert sich in etwa 6–7 Jahren.
  • Heizung: bleibt Gas-IR, aber mit besserer Steuerung. Invest: minimal, Einsparung: ca. 500 €/Jahr.

Förderung 2025 – hier gibt’s Geld zurück

Gute Nachricht: Wer investiert, wird unterstützt. Hier die wichtigsten Förderquellen:

  • BAFA – BEG-Einzelmaßnahmen: 15 % auf Beleuchtung, Dämmung, Regelungstechnik – mit einem Energieberater.
  • BAFA – Heizung mit Erneuerbaren: Wärmepumpen werden mit bis zu 35 % gefördert – Gaslösungen nicht.
  • progres.nrw (Land NRW): 2025 kein Geld für PV, aber eventuell für Batteriespeicher, Ladesäulen oder Beratung.
  • Kommunale Förderungen: z. B. Stadt Gütersloh hatte 2023 ein eigenes PV-Programm – regelmäßig prüfen!

Tipp: Ein Energieeffizienz-Experte kennt sich mit allen Richtlinien aus, unterstützt bei der Antragsstellung – und wird selbst mit 50 % gefördert.

Vogel’s Wirtschaftlichkeit im Überblick

Maßnahme Kosten (netto) Zuschuss Jährl. Ersparnis Amortisation
LED-Beleuchtung 10.000 € 1.500 € (15 %) 1.500 € 6 Jahre
Photovoltaik 50 kWp 50.000 € 0 € (ohne Landesförderung) 8.400 € 6–7 Jahre
Heizung (Gas-IR bleibt) 0 € ~250–500 €
Optional: Wärmepumpe 35.000 € 10.000 € (30 %) ~500 € ~50 Jahre

Fazit: Schritt-für-Schritt zur effizienten Halle

Bernd Vogel macht es richtig: Erst Energieverschwender wie Licht und Stromkosten beseitigen, dann die größere Heizungsfrage angehen. Mit überschaubarem Aufwand spart er 8.000–10.000 € pro Jahr. Innerhalb von 7 Jahren hat sich alles amortisiert. Die Halle arbeitet klimafreundlicher, Mitarbeiter profitieren vom besseren Licht – und das Image seines Betriebs steigt.

So funktioniert wirtschaftliche Energiewende für Handwerker: clever analysieren, gezielt modernisieren – und staatliche Zuschüsse mitnehmen.

Der ausführliche Beitrag zu diesem Projekt finden Sie unter https://ak-energyconsulting.de/praxisbericht-kfz-halle-modernisieren/

Quellenverzeichnis – Energetische Hallensanierung KFZ Vogel

Förderprogramme & staatliche Informationsquellen

  1. Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)