Energieausweis für ein Haus - AK Energy Consulting

Energieausweis

Ein Energieausweis zeigt, wie energieeffizient ein Gebäude ist und hilft Eigentümern, Käufern oder Mietern, den Energieverbrauch einzuschätzen. Er enthält wichtige Kennwerte wie den Energiebedarf oder Energieverbrauch, vergleichbar mit einem Energielabel für Elektrogeräte. Für Verkauf, Vermietung oder Neubau ist ein Energieausweis in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. Er gibt zudem Empfehlungen für mögliche Modernisierungen, um Energiekosten zu senken. So trägt er dazu bei, den Wert einer Immobilie zu steigern und die Umwelt zu schützen.

Es gibt zwei Arten: den Bedarfsausweis und den Verbrauchsausweis. (s.u.)

Der Bedarfsausweis – Berechnung auf Basis des Gebäudes
Energieausweis - AK Energy Consulting

Der Bedarfsausweis wird auf Grundlage einer technischen Analyse des Gebäudes erstellt. Dabei spielen bauliche Merkmale wie Dämmung, Heizungsanlage, Fenster und Lüftung eine entscheidende Rolle. Der tatsächliche Energieverbrauch der Bewohner wird hierbei nicht berücksichtigt, sodass eine objektive Bewertung des Gebäudes erfolgt.

Wie wird der Bedarfsausweis berechnet?

Ein zertifizierter Energieberater ermittelt den theoretischen Energiebedarf anhand von Bauplänen und einer Vor-Ort-Analyse. Dabei wird der Primärenergiebedarf berechnet, der nicht nur den Endenergieverbrauch des Hauses berücksichtigt, sondern auch die vorgelagerte Energieverluste für die Bereitstellung des Energieträgers.

Beispielrechnung für den Primärenergiebedarf:

Ein unsaniertes Einfamilienhaus von 1965 hat eine alte Ölheizung und ungedämmte Außenwände.

  1. Endenergieverbrauch (z. B. Heizölverbrauch)

    • 2.500 Liter Heizöl pro Jahr → entspricht 25.000 kWh Endenergie
    • Wohnfläche: 120 m²
    • Endenergieverbrauch pro m²: 25.000 kWh / 120 m² = 208 kWh/m² pro Jahr
  2. Primärenergiefaktor für Heizöl (1,1)

    • Primärenergiebedarf: 208 kWh/m² × 1,1 = 229 kWh/m² pro Jahr
  3. CO₂-Emissionen (CO₂-Faktor für Heizöl: 0,267 kg CO₂/kWh)

    • CO₂-Emissionen: 25.000 kWh × 0,267 kg/kWh = 6.675 kg CO₂ pro Jahr

Wann ist der Bedarfsausweis Pflicht?

  • Für unsanierte Gebäude mit bis zu 4 Wohneinheiten, die vor 1977 gebaut wurden.
  • Empfehlenswert, wenn eine Sanierung geplant ist, da er detaillierte Modernisierungsempfehlungen enthält.

Vorteile des Bedarfsausweises

✅ Objektive Bewertung unabhängig vom Nutzerverhalten
✅ Bietet detaillierte Sanierungsempfehlungen
✅ Pflicht für ältere, unsanierte Gebäude

Nachteil

❌ Teurer als ein Verbrauchsausweis, da ein Energieberater die Berechnungen durchführen muss

Erngieausweis - Verbrauch - AK Energy Consulting

Der Verbrauchsausweis basiert auf den tatsächlichen Heizkostenabrechnungen der letzten drei Jahre. Der Wert wird aus dem gemessenen Energieverbrauch berechnet, weshalb das Nutzerverhalten das Ergebnis stark beeinflussen kann.

Wie wird der Verbrauchsausweis berechnet?

  1. Hausbesitzer sammelt die Heizkostenabrechnungen der letzten drei Jahre.
  2. Durchschnittlicher Energieverbrauch pro Jahr wird ermittelt.
  3. Dieser wird durch die beheizte Wohnfläche geteilt, um den Verbrauch pro m² zu berechnen.
  4. Die Werte werden witterungsbereinigt, um ungewöhnlich warme oder kalte Jahre auszugleichen.

Beispielrechnung für den Verbrauchsausweis:

Ein modernisiertes Mehrfamilienhaus aus dem Baujahr 1995 hat eine Gas-Brennwertheizung und gut gedämmte Außenwände.

  1. Gasverbrauch aus Heizkostenabrechnung

    • 18.000 kWh Gasverbrauch pro Jahr
    • Wohnfläche: 150 m²
    • Energieverbrauch pro m²: 18.000 kWh / 150 m² = 120 kWh/m² pro Jahr
  2. Primärenergiebedarf mit Erdgas (Faktor 1,1)

    • 120 kWh/m² × 1,1 = 132 kWh/m² pro Jahr
  3. CO₂-Emissionen (CO₂-Faktor für Erdgas: 0,202 kg CO₂/kWh)

    • CO₂-Emissionen: 18.000 kWh × 0,202 kg/kWh = 3.636 kg CO₂ pro Jahr

Wann darf der Verbrauchsausweis genutzt werden?

  • Gebäude mit mehr als 4 Wohneinheiten.
  • Gebäude, die nach 1977 gebaut oder saniert wurden.

Vorteile des Verbrauchsausweises

✅ Günstiger als ein Bedarfsausweis
✅ Schnell und einfach zu erstellen
✅ Ideal für bereits modernisierte Gebäude

Nachteil

❌ Abhängig vom Nutzerverhalten – ein sparsamer Haushalt kann das Ergebnis verfälschen

Testen Sie mal an Ihrem eigenen Haus, welchen Primärenergiefaktor Sie erzielen.

 

Fazit – Welcher Energieausweis ist der richtige?

KriteriumBedarfsausweisVerbrauchsausweis
BerechnungTechnische AnalyseHeizkostenabrechnungen
AussagekraftSehr hochAbhängig vom Nutzerverhalten
PflichtFür unsanierte Häuser <1977Für modernisierte oder große Gebäude
EmpfehlungBei SanierungsplanungBei bestehender guter Effizienz

💡 Tipp: Wer eine Sanierung plant, sollte sich für einen Bedarfsausweis entscheiden, da dieser detaillierte Modernisierungsempfehlungen gibt!

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